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Lobautunnel-Studien: Vassilakou weiter gegen Bau

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou entscheidet sich nach den Studienergebnissen gegen den Lobau-Tunnel.
Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou entscheidet sich nach den Studienergebnissen gegen den Lobau-Tunnel. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Nach zwei durchgeführten Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen zum Wiener Lobautunnel bleibt Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou bei ihrem "Nein". Während sich die TU Wien gegen den Tunnelbau ausspricht, findet eine Expertengruppe den Bau sinnvoll.

Ziel der Studie, die Vassilakou bereits 2016 in Auftrag gegeben hatte, war auch die Prüfung von Alternativen zum Tunnel unter dem Nationalpark. Hier kommt die Expertengruppe zum Ergebnis, dass wegen der zwischenzeitlichen Siedlungsentwicklung aus heutiger Sicht keine der anderen, ursprünglich untersuchten Varianten durchführbar oder wirksam wäre. “Kein Tunnel ist die Alternative, aber Trassenalternativen gibt es aus unserer Sicht nicht”, sagte Christof Schremmer vom Österreichischen Institut für Raumplanung.

Lobau-Tunnel alleine wäre kontraproduktiv

Die Expertengruppe vom Österreichischen Institut für Raumplanung empfiehlt den Tunnelbau. Die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im 21. und 22. Bezirk sowie im Umland würde ohne S1-Donauquerung “erheblich behindert und zeitlich verzögert” werden, heißt es in ihrem Bericht. “Man wird den Tunnel brauchen”, zeigte sich Schremmer überzeugt. Auch er betonte allerdings die Bedeutung des zeitgleich stattfindenden Ausbaus der Öffis und der Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung.

Die TU-Verkehrsanalyse kommt zu dem Schluss, dass der Lobautunnel aus verkehrlicher Sicht nicht erforderlich ist. Die Experten der Technischen Universität entwickelten vier Szenarien für das Jahr 2030. “Die Studie zeigt uns, wenn nichts geschieht, dann erstickt Wien und ganz besonders die Donaustadt im Verkehr”, sagte Vassilakou.

Öffi-Verkehr soll entlastend wirken

Wenn der Tunnel alleine gebaut würde, würde das nur eine vorübergehende Entlastung für drei, vier Jahre bringen. Der Tunnel im Paket mit begleitenden Maßnahmen wie dem Ausbau der Öffis und der Parkraumbewirtschaftung würde gegenüber dem Jetztstand eine Entlastung bringen. “Wenn diese Maßnahmen ohne den Bau des Tunnels erfolgen, haben wir die größte Entlastung”, sagte Vassilakou. “Der Lobautunnel für sich alleine verändert das System negativ für die Stadt”, zeigte sich Harald Frey von der TU Wien überzeugt: “Deshalb gibt es von uns eine klare Empfehlung: Wenn der Tunnel kommt, braucht es den Aktionsplan, um die negativen Wirkungen abzuschwächen.”

(APA/red)

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