Praktisch einen Volksauflauf am Cobenzl verursachte der bereits siebte Tag der offenen Kellertür. Wobei, und das sei auch angemerkt, eher der Wein als der Herstellungsprozess im Mittelpunkt stand. Und der schmeckt ja bekanntlich vorzüglich am stadteigenen Weingut. Aber natürlich konnten die Besucher zwischen Gemischtem Satz und Riesling auch zusehen, wie selbige entstehen. Die Operation ist allerdings kleiner, als man sich vielleicht vorstellt – 50 Hektar werden bewirtschaftet, das entspricht ungefähr 200.000 Flaschen Wein, was nach mehr klingt, als es eigentlich ist. Denn das Weingut Cobenzl ist voll automatisiert, von der Ernte bis zum Weg ins Fass, wo er dann reift.
Tag der offenen Kellertür: im Cobenzl-Gewölbe
Das passiert in einem uralten Gewölbe unter der modernen Produktionhalle, auf dem früher das Schloss Cobenzl gestanden hatte. Dieser tiefe Keller ist auch der historisch interessanteste Teil des ganzen Weinguts. Denn, wie bei der Führung erklärt wurde: “Der Graf Cobenzl war etwas merkwürdig. Der hat hier unten Menschenversuche angestellt, wie lang man es ohne Tageslicht aushält.”
Der größte Grusel, der heute im Keller des Weingut Cobenzl passieren kann, ist eine Hochzeit im eigens eingerichteten Hochzeitszimmer. “Da kommt schon mal vor, dass statt die Braut zu küssen angestoßen wird”, erzählen die insgesamt sechs Angestellten des Weinguts so manche Anekdote.
Abgerundet wurde der gelungene Tag der offenen Kellertür am Cobenzl mit herzhaften Heurigenständen, an denen Käse, Wildspezialitäten und feines Brot kredenzt wurden.
(PFR)