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Wrabetz oder Grasl: Das Duell um den ORF

Alexander Wrabetz und Richard Grasl: Wer wird ORF-Chef?
Alexander Wrabetz und Richard Grasl: Wer wird ORF-Chef? ©APA
Der ORF-Stiftungsrat wählt am Dienstag einen neuen ORF-Generaldirektor. Zur Auswahl stehen der von der SPÖ unterstützte ORF-Chef Alexander Wrabetz sowie der von der ÖVP favorisierte Finanzdirektor Richard Grasl.

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Die 35 Mitglieder des obersten ORF-Gremiums wählen den Generaldirektor, der sein Amt am 1. Jänner 2017 antritt, in nicht geheimer Abstimmung. Damit endet auch der Wahlkampf von Alexander Wrabetz und Richard Grasl, die noch am Montagabend auf ORF III ihre Konzepte präsentiert. rabetz und Grasl konnten in einem “ORF III Spezial” für je 15 Minuten dem Publikum vor den TV-Geräten sowie den im Studio versammelten ORF-Mitarbeitern, Stiftungsräten und Publikumsräten die Eckpunkte ihrer Bewerbungskonzepte vorstellen. 18 Stimmen sind für eine Mehrheit notwendig.

Hat Wrabetz die besseren Karten?
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Die Mitglieder des Stiftungsrats werden von Regierung, Parteien, Bundesländern, ORF-Publikumsrat und Betriebsrat beschickt und sind – abgesehen von wenigen Ausnahmen – in parteipolitischen “Freundeskreisen” organisiert. Wegen der knappen Mehrheitsverhältnisse dürften die Vertreter der Opposition sowie die Unabhängigen den Ausschlag geben. Zuletzt wurden unter Stiftungsräten die Chancen des amtierenden ORF-Chefs etwas höher eingeschätzt. Wrabetz und Grasl warben bis zum Schluss für ihre Konzepte, und beide Bewerber rechneten auch mit einer Mehrheit.

Wrabetz will Channel-Struktur

Im Mittelpunkt von Wrabetz’ Info-Strategie steht die sogenannte Channel-Struktur mit eigenen Channel-Managern und Chefredakteuren für ORFeins, ORF 2, ORF III, Ö1, Ö3, FM4 und ORF On. Sie berichten dem Generaldirektor. Bei Grasl sollen die einzelnen Kanäle eigene Chefredakteure bekommen. Sie unterstehen den einzelnen Fachbereichsdirektoren: „Die Trennung von TV-, Radio- und Onlineinformation sorgt für breiten Binnenpluralismus.“

Wahlanreize

Beide Kandidaten bieten auch gezielte Wahlanreize an die Stiftungsräte der Opposition. So kündigt Wrabetz an, dass die „vor politischen Wahlen erfolgreich durchgeführten direkten Kandidaten-Konfrontationen zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien fortgesetzt“ werden. Grasl wiederum begründet die Verlängerung der „ZiB 1“ um fünf Minuten auch mit dem Umstand, dass die Redaktion mehr Möglichkeit habe, „Ideen und Konzepte der Oppositionsparteien stärker einzubinden“.

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Wichtigste Bewerber, KurzportrŠt Wrabetz und Grasl; Zeitplan GRAFIK 0866-16, 88 x 114 mm ©Wichtigste Bewerber, KurzportrŠt Wrabetz und Grasl; Zeitplan GRAFIK 0866-16, 88 x 114 mm
Wichtigste Bewerber, KurzportrŠt Wrabetz und Grasl; Zeitplan

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Die Nachrichtenredaktionen des ORF sind für Grasl „die besten des Landes“. Nicht immer sei die Berichterstattung aber  in der „von mir gewünschten Qualität geglückt“. Wrabetz verweist auf die hervorragenden Nutzungs- und Imagewerte.

Kärntner für Wrabetz

Der ursprünglich von BZÖ/FPK bestellte und später von der SPÖ-geführten Landesregierung unter Landeshauptmann Peter Kaiser verlängerte Kärntner Stiftungsrat gehört keinem “Freundeskreis” an. Neuschitzers Stimme zählt bei der Bestellung des ORF-Generals mit zu den entscheidenden. Nach umfangreicher Prüfung der Konzepte und Gesprächen mit verschiedenen Medienexperten habe er inzwischen seine Entscheidung getroffen, erklärte Neuschitzer. “Ich wähle Wrabetz.” Hauptgründe seien für ihn zum einen Wrabetz’ Informationskonzept gewesen, das ein hohes Ausmaß an Pluralismus vorsehe, zum anderen die Technik-Pläne der beiden Bewerber.

Caritas-Präsident hat schon gewählt

Auch der unabhängige Stiftungsrat und ehemalige Caritas-Präsident Franz Küberl hat bereits eine Wahl getroffen. Küberl kann wegen des Begräbnisses eines langjährigen Freundes und Bergkameraden nicht an der heutigen Sitzung des ORF-Gremiums teilnehmen. Ein Votum Küberls gibt es trotzdem: die unabhängige bürgerliche Betriebsrätin Gudrun Stindl wird Küberl vertreten und dessen Stimmabgabe übermitteln. Damit dabei alles rechtens läuft, hat Küberl zur Bestätigung bereits einen Stimmzettel ausgefüllt, der versiegelt im Gremienbüro hinterlegt wurde und der nach der Abstimmung geöffnet und mit dem von Stindl eingebrachten Stimmzettel verglichen wird.

Hypo Vorarlberg-Aufsichtsrat im ORF-Stiftungsrat

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alfred-geismayr

Für Vorarlberg sitzt der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Alfred Geismayr im ORF-Stiftungsrat. Seit 2013 ist er zudem im Aufsichtsrat der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG, die ihren Vorstandsvorstitzenden vermutlich am Mittwoch wählen und präsentieren wird.

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ORF-Chefs seit 1967 - Zeitleiste, Fotos GRAFIK 0865-16, 88 x 110 mm ©ORF-Chefs seit 1967 - Zeitleiste, Fotos GRAFIK 0865-16, 88 x 110 mm
ORF-Chefs seit 1967 – Zeitleiste, Fotos

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