Biathlon-Star verurteilt: Julia Simon bestahl Kolleginnen
Anfang 2025 stand Julia Simon sportlich ganz oben: Bei der Biathlon-WM in Lenzerheide holte die Französin Gold im Einzel. Acht Monate später sorgt sie mit einem Betrugsfall für Schlagzeilen – diesmal abseits der Loipe.
320.000 Euro auf dem Konto – und dennoch gestohlen
Wie die französischen Behörden nun bekannt gaben, verfügte die zehnfache Weltmeisterin zum Tatzeitpunkt über ein Vermögen von rund 320.000 Euro. Dennoch nutzte sie die Kreditkarte ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29), um Online-Einkäufe im Wert von 2400 Euro zu tätigen. Bestellt wurden unter anderem ein VPN-Abo, Zubehör für eine GoPro und Mode bei Zalando.
Auch eine Physiotherapeutin des französischen Teams erstattete Anzeige.
Zuerst Leugnung – dann Geständnis
Zunächst wies Simon alle Vorwürfe zurück und zeigte sogar Unbekannt wegen Identitätsbetrugs an. Doch Ermittlungen führten die Polizei direkt zu ihr: Eine IP-Adresse wurde ihr zugeordnet, auf ihrem Handy fanden sich Fotos der gestohlenen Kreditkarte. Die Bilder dienten offenbar zur Verifizierung der Einkäufe.
Gerichtsurteil: Bewährung und Geldstrafe
Am 24. Oktober 2025 wurde Julia Simon vom Strafgericht in Albertville zu drei Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt. Vor Gericht gestand sie schließlich die Taten – jedoch ohne klare Erklärung.
"Ich hatte keine finanziellen Motive", betonte sie. Ihre Handlungen könne sie sich selbst nicht erklären. Aktuell arbeite sie mit einem Psychologen zusammen, um "alles besser zu verstehen".
Offene Fragen – sportliche Zukunft ungewiss
Ob Simon auch mit sportlichen Konsequenzen rechnen muss, etwa einer Sperre in der bevorstehenden Olympia-Saison, ist derzeit unklar. Brisant: Weitere Teamkolleginnen äußerten intern Verdachtsmomente, doch offizielle Beschwerden gab es bisher keine.
(VOL.AT)