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Farbenfrohe Parade in Mexiko-Stadt: Der Tod tanzt als Catrina

Wenn der Tod ein Gesicht bekommt: Mexiko zelebriert seine Toten
Wenn der Tod ein Gesicht bekommt: Mexiko zelebriert seine Toten ©AFP
In prachtvollen Totenkopf-Kostümen haben sich Frauen und Männer in Mexiko-Stadt versammelt, um den Tag der Toten mit einem farbenfrohen Umzug einzuläuten – eine Feier der Erinnerung, die weltweit ihresgleichen sucht.

Mit kunstvoll geschminkten Gesichtern, opulenten Kostümen und stolzem Blick zogen Hunderte durch die Straßen der mexikanischen Hauptstadt: Frauen und Männer verwandelten sich am Samstag in "La Catrina" – jene elegante Totengestalt, die wie kein anderes Symbol für den Día de los Muertos steht.

Die Catrinas-Parade ist längst zu einem Herzstück der Festlichkeiten geworden. Inmitten von Musik, Tanz und einer Welle von Farben zeigt sich Mexiko einmal mehr von seiner ganz besonderen Seite: Hier wird der Tod nicht versteckt – er wird gefeiert.

"Catrina": Der Tod mit Stil

Die Figur der Catrina – eine elegante Skelett-Dame mit Hut – stammt ursprünglich von Karikaturist José Guadalupe Posada und wurde von Diego Rivera in die Kunstgeschichte eingeschrieben. Was einst als Spott auf die Oberschicht begann, ist heute ein nationales Kulturgut und ein Symbol der Gleichheit im Tod.

Tanzende Skelette, leuchtende Gesichter

Die Parade am 26. Oktober war ein Spektakel der besonderen Art. Teilnehmende aus allen Altersgruppen schminkten ihre Gesichter aufwendig im Stil von Totenschädeln, viele mit floralen Mustern, Glitzer und leuchtenden Farben. Kleider wehten im Wind, Hüte ragten in die Höhe, Musik erfüllte die Straßen.

Zuschauer säumten die Umzugsroute durch das Zentrum von Mexiko-Stadt. Es wurde geklatscht, fotografiert, gelacht – und immer wieder innegehalten, wenn Fotos verstorbener Angehöriger gezeigt oder Altäre mit Kerzen und Blumen errichtet wurden.

Der Tod als Teil des Lebens

Während in vielen westlichen Kulturen der Tod ausgeblendet wird, lebt er in Mexiko mit – auf Altären, in Liedern, in Geschichten. Der Día de los Muertos, offiziell am 1. und 2. November gefeiert, ist eine Zeit, in der die Lebenden ihre Toten zu sich einladen. Die Catrinas-Parade ist das farbenfrohe Vorspiel zu diesen Tagen – eine Art künstlerischer Brückenschlag zwischen den Welten.

(VOL.AT)

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