Kiebitz ist der Vogel des Jahres 2026

Die alljährliche Kür zum Vogel des Jahres soll auf die Gefährdung der Tierart und ihrer Lebensräume aufmerksam machen. Seit dem Jahr 2000 wird der Jahresvogel in Österreich von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich ausgerufen.
BirdLife Österreich kürzt Kibitz zum Vogel des Jahres 2026
Von allen Vogelartengruppen Österreichs geht es den Feld- und Wiesenvögeln am schlechtesten. Sie leiden vor allem unter der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Lebensraumverlust im ländlichen Raum. Der Kiebitz ist eine allseits bekannte, sehr beliebte und auffällige Vogelart, die durch Ruf, Aussehen und Flugkünste viele Menschen beeindruckt. Seine Bestände sind in den letzten Jahrzehnten jedoch um mehr als die Hälfte eingebrochen.
"Der Kiebitz ist eine Symbolart der Agrarlandschaft und eignet sich aufgrund seiner Beliebtheit besonders gut, um die Bevölkerung für die Bedeutung einer biodiversitätsfreundlichen Landwirtschaft zu sensibilisieren“, so Daniel Leopoldsberger, Projektverantwortlicher bei BirdLife Österreich.
Dramatischer Rückgang in letzten 25 Jahren
Aktuell werden nur rund 3.800 bis 6.900 Brutpaare österreichweit gezählt, ein Minus von 57 Prozent seit 1998. Der Kiebitz gilt in Österreich laut Roter Liste als potenziell gefährdet und ist auf der BirdLife-Ampelliste in der Kategorie mit der höchsten Handlungspriorität geführt. Hauptursache ist der massive Verlust geeigneter Brut- und Nahrungsflächen durch die intensive Landwirtschaft.
Der Vogel war ursprünglich ein Bewohner feuchter und mager bewachsener Wiesen mit guter Rundum-Sicht. Da sumpfige Wiesen aber weitgehend entwässert und kultiviert wurden, hat der Kiebitz sein ursprüngliches Habitat verloren. Er schaffte jedoch teilweise den Umstieg auf einen Ersatzlebensraum mit Rundum-Sicht, die Ackerlandschaft. Besonders während der empfindlichen Brutzeit von März bis in den Juni ist er dort jedoch zahlreichen Gefahren ausgesetzt.
Initiative "Gemeinsam für den Kiebitz"
Die österreichweite Initiative "Gemeinsam für den Kiebitz", unter der Federführung von BirdLife Österreich und dem Verein thema: natur, setzt sich gezielt für den Schutz des Kiebitzes und weiterer gefährdeter Bodenbrüter in der heimischen Agrarlandschaft ein. Aktuell wird in rund 14 Projektregionen österreichweit ganz gezielt in enger Zusammenarbeit mit Landwirten gearbeitet. Erfolgreiche Vorgängerprojekte gab es bereits in OÖ.
(Red)