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Moto3-Drama in Malaysia: Scharfe Kritik nach Horror-Crash

Nach dem schweren Unfall von Noah Dettwiler beim Moto3-Grandprix in Malaysia fordert die Motorsport-Welt Konsequenzen.
Nach dem schweren Unfall von Noah Dettwiler beim Moto3-Grandprix in Malaysia fordert die Motorsport-Welt Konsequenzen. ©APA/AFP/ANDREAS SOLARO
Nach dem lebensbedrohlichen Unfall von Noah Dettwiler in Malaysia ist die Rennsportwelt schockiert. Mehrere Fahrer kritisieren scharf die Sicherheitslage – und fordern eine Rückkehr zu alten Regeln.

Schwerer Unfall überschattet Motorrad-Grand-Prix

Am Sonntag kam es beim Grand Prix in Malaysia zu einem schweren Unfall: Der 20-jährige Schweizer Moto3-Fahrer Noah Dettwiler wurde bei einem Überholmanöver von Mitstreiter Jose Antonio Rueda touchiert und stürzte heftig.

Laut Medienberichten erlitt Dettwiler mehrere Herzstillstände sowie Verletzungen an Milz und Lunge. Er wurde per Helikopter in ein Krankenhaus nach Kuala Lumpur gebracht und kämpft dort aktuell um sein Leben.

Scharfe Kritik aus der Motorrad-Szene

Die Entscheidung, das Rennen trotz des dramatischen Vorfalls fortzusetzen, sorgt für massive Kritik. MotoGP-Weltmeister Francesco Bagnaia äußerte Unverständnis: "Junge Fahrer unter diesen Umständen starten zu lassen – das werde ich nie verstehen." Auch Jack Miller warnte vor den psychischen Belastungen in solchen Situationen.

MotoGP-Fahrer Franco Morbidelli beklagte zusätzlich den Mangel an Informationen: "Wir hatten keinerlei Infos – das war das Hauptproblem." Ähnliche Worte kamen von Marco Bezzecchi, der betonte, dass Fahrer zumindest über den Zustand eines Kollegen informiert werden sollten.

Rückkehr zu Warm-ups gefordert

Ein zentrales Thema in der aktuellen Debatte ist die Abschaffung des Warm-ups in den Moto2- und Moto3-Klassen. Fahrer haben seit der Regeländerung nur eine einzige Aufwärmrunde, um ihr Motorrad final abzustimmen – was laut Kritikern zu erhöhtem Risiko führt.

Der Schweizer Töffstar Dominique Aegerter betonte im Gespräch mit 20 Minuten: "Wäre es ein Warm-up gegeben, hätte sich der Unfall vielleicht dort schon ereignet – und nicht im Rennen."

Der Sport bleibt gefährlich – trotz Fortschritt

Aegerter unterstrich, dass sich die Sicherheitsstandards im Motorradsport verbessert hätten – unter anderem durch technische Entwicklungen und moderne Airbag-Systeme. Dennoch gelte: "Es kann immer etwas passieren."

Besonders tragisch: Bereits 2021 kam der junge Schweizer Jason Dupasquier (19) bei einem ähnlichen Rennunfall in Italien ums Leben. Und auch in der Saison 2025 forderte der Motorradsport Todesopfer – etwa beim Stock-600-Training in Magny-Cours und der British Supersport Championship.

(VOL.AT)

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