Musk könnte Tesla verlassen – Verwaltungsrat warnt vor möglichen Folgen
Der Druck auf die Tesla-Aktionäre wächst: In wenigen Tagen entscheidet die Hauptversammlung über ein Aktienpaket für Elon Musk, das in seiner Dimension weltweit einzigartig ist. Sollte das Paket durchfallen, droht laut Verwaltungsratschefin Robyn Denholm ein Szenario mit weitreichenden Folgen: Musk könnte das Unternehmen verlassen.
"Wenn das Paket nicht genehmigt wird, verlieren wir womöglich den Zugang zu seiner Zeit, seinem Talent und seiner Vision", sagte Denholm gegenüber dem US-Sender CNBC. Sie spielt damit auf Musks zentrale Rolle bei Tesla an – und versucht, die Aktionäre auf Linie zu bringen.
Milliardenpaket mit hohen Hürden
Das zur Abstimmung stehende Aktienpaket könnte – je nach Entwicklung des Börsenwerts – bis zu einer Billion Dollar wert sein. Dafür müsste Tesla in den kommenden zehn Jahren seinen derzeitigen Börsenwert mehr als verfünffachen.
Die Bedingungen sind ambitioniert: Elon Musk müsste bis dahin an der Unternehmensspitze bleiben, Tesla müsste eine Million Robotaxis auf die Straße bringen und zusätzlich eine Million KI-gesteuerte Roboter – sogenannte "Optimus"-Einheiten – ausliefern. Laut Musk könnten diese Roboter in Zukunft bis zu 80 Prozent des Unternehmenswerts ausmachen.
Mehr Macht als Motivation?
Geld allein scheint für Musk nicht ausschlaggebend. Wie er betont, strebt er vielmehr eine Erhöhung seines Anteils auf 25 Prozent an, um seinen Einfluss im Unternehmen abzusichern. Aktuell hält er rund 13 Prozent. Das Aktienpaket ist also auch ein politisches Werkzeug – und nicht nur ein finanzieller Anreiz.
Der Verwaltungsrat sieht darin jedenfalls genug Motivation, um Musk langfristig zu binden. "Wenn Tesla die gesetzten Ziele nicht erreicht, geht Musk leer aus", betonte Denholm.
Risiko für Teslas Zukunft
Ein Abgang Musks hätte laut Denholm gravierende Folgen – nicht nur intern, sondern auch an den Märkten. Ohne seine Führungsfigur könnte Tesla als weniger visionär wahrgenommen werden. Das Unternehmen hat derzeit ohnehin mit Absatzrückgängen zu kämpfen.
Ein weiterer Aspekt: Musk hat zuletzt mit politischen Aussagen und einem umstrittenen Auftritt im Umfeld von Donald Trump polarisiert – auch das beeinflusst seine Rolle bei Tesla und die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens.
Der Einsatz ist hoch
Insgesamt könnten Musk bis zu 423 Millionen Tesla-Aktien zugesprochen werden – in Etappen, gekoppelt an Börsenwert-Meilensteine, beginnend bei 500 Milliarden Dollar. Am oberen Ende stehen ambitionierte Ziele wie ein Börsenwert von 6,5 Billionen Dollar und ein bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 400 Milliarden Dollar.
Ob die Aktionäre diesem Plan zustimmen, wird sich am 6. November zeigen. Klar ist: Die Entscheidung wird nicht nur über Musks Rolle entscheiden, sondern auch über Teslas künftige Ausrichtung.
(VOL.AT)