Spitalscampus Vorarlberg: Landesrätin Rüscher verweist auf laufenden Beteiligungsprozess
Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher betont darin, dass der sogenannte "Spitalscampus Vorarlberg" Teil eines langfristig angelegten, partizipativen Planungsprozesses sei. Die Debatte hatte zuletzt an Schärfe gewonnen, nachdem mehrere politische Vertreter – unter anderem aus Dornbirn – deutliche Kritik an der Informationspolitik geübt hatten.
Langfristige Strukturplanung seit 2014
Das Projekt "Spitalscampus Vorarlberg" wird laut Land seit dem Jahr 2014 erarbeitet. Es soll strukturelle Antworten auf demografische, personelle und finanzielle Herausforderungen im Gesundheitswesen liefern. Basis dafür ist der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG), der alle fünf Jahre auf Grundlage bundesweiter Vorgaben überarbeitet wird. Die kommende Fassung, der RSG 2030, soll im Jahr 2025 beschlossen werden.
Bereits 2017 empfahl eine vom Land beauftragte Studie der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) eine Bündelung medizinischer Leistungen – insbesondere in den Bereichen Geburtshilfe, Pädiatrie und Orthopädie/Unfallchirurgie. Diese Fachbereiche stehen auch im aktuellen Strukturprozess im Fokus.
Land verweist auf Einbindung der Stadt Dornbirn
In der heutigen Aussendung betont das Land, dass die Stadt Dornbirn mehrfach fachlich und politisch eingebunden worden sei. Der Stadt seien rund 900 Seiten an Analysen, Konzepten und Dokumentationen zur Verfügung gestellt worden. Diese würden den aktuellen Planungsstand abbilden und als Arbeitsgrundlage dienen.
Vertreter der Stadt hatten zuletzt beklagt, dass wesentliche Informationen spät oder gar nicht übermittelt worden seien.
Rüscher: "Transparenz braucht Geduld und Vertrauen"
Landesrätin Martina Rüscher äußert sich in der Aussendung auch zum Ablauf des Prozesses:
"Uns ist sehr bewusst, dass gerade offene, partizipative Prozesse auch Verunsicherung auslösen können – weil eben noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen wurden."
Gleichzeitig betont sie: "Wir versuchen deshalb, diesen Prozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten – wissend, dass das auch Geduld und Vertrauen braucht."
Beteiligung bedeute, gemeinsam Erarbeitetes zu prüfen und dort nachzuschärfen, wo es notwendig sei.
Über 300 Beteiligte – Ergebnisse kommende Woche erwartet
Kernstück des aktuellen Prozesses seien laut Land Strukturdialoge mit über 300 Beteiligten aus Medizin, Pflege, Ärztekammer, Betriebsräten und weiteren Institutionen. Diskutiert wurden insgesamt 14 Fachbereiche – darunter auch Gynäkologie und Geburtshilfe.
Laut Prozessbegleiter Johannes Hohenauer (BDO) sei Vorarlberg damit "vergleichsweise offen" unterwegs: "Solche offenen Dialogrunden, wie sie in Vorarlberg partizipativ gemacht worden sind, gibt es in keinem der anderen Bundesländer."
Die Ergebnisse sollen nächste Woche – voraussichtlich am 6. November – öffentlich präsentiert werden. Ob und in welchem Ausmaß die Geburtenstation Dornbirn davon betroffen ist, wurde heute noch nicht bestätigt.
Alle weiterführenden Informationen zum Projekt sind auf der Website des Landes unter www.vorarlberg.at/xsund abrufbar.
(VOL.AT)